LRS / Lese – Rechtschreibstörung / Legasthenie / Lese – Rechtschreibschwäche

LRS / Lese – Rechtschreibstörung / Legasthenie / Lese – Rechtschreibschwäche

Ursachen:

Die Ursachen von LRS sind vielfältig und individuell verschieden.
Eine Lese- Rechtschreibstörung kündigt sich schon im Kindergartenalter an. Meist kommen mehrere Faktoren zusammen. Bei ca. 60 % der betroffenen Kinder ist ein naher Verwandter ebenfalls betroffen, was tendenziell auf eine genetische Komponente hinweist.
Jungen sind drei – bis viermal so häufig betroffen wie Mädchen.

Typische Symptome beim Kind mit LRS:

  • Verwechslung klangähnlicher Buchstaben b und p, d und t, oder g und k.
  • Viele Fehler in Diktaten und Aufsätzen.
  • Wörter die richtig geschrieben wurden, werden später wieder falsch geschrieben.
  • Auslassung oder Hinzufügen von Buchstaben.
  • Konzentrationsprobleme beim Schreiben.
  • Nichtbeachten des Wortstamms. Bsp.: „Heuser“ statt „Häuser“.
  • Starke Ablehnungshaltung gegenüber Lesen und Schreiben.
  • Keine Verbesserung durch vermehrtes Üben mit den Eltern.

Diagnostik:

Wir orientieren uns bei unserer Diagnostik an den internationalen Diagnosekriterien ICD-10 und DSM IV, wie sie die internationale WHO-Weltgesundheitsorganisation vorgibt.

Wir setzen ausschließlich wissenschaftlich normierte Testverfahren ein. Sollten bereits Befunde anderer Institutionen vorliegen, beziehen wir diese gerne mit ein, um Doppeltestungen zu vermeiden.

Therapie:

Wir führen mit Ihnen ein kostenloses, unverbindliches Erstgespräch um die aktuelle Situation Ihres Kindes zu besprechen.

Falls erforderlich, prüfen wir mit einem wissenschaftlich normierten Lese – Rechtschreibtest den aktuellen Wissensstand Ihres Kindes. Der Test findet in einer angenehmen Lernatmosphäre statt und dauert ca. 1 Stunde.

Nach der Testauswertung besprechen wir mit Ihnen das Testergebnis und konzipieren eine individuell auf die Bedürfnisse Ihres Kindes abgestimmte Lerntherapie. In regelmäßigen Abständen überprüfen wir die Fortschritte und informieren Sie über den jeweiligen Entwicklungsfortschritt. Die Lerntherapie findet in der Regel 1 Stunde (45 Min) pro Woche in Einzel- oder Gruppentherapie statt.

Nachteilsausgleich:

Der Nachteilsausgleich ist eine von den Schulen gewährte Erleichterung für Schüler mit “besonderen Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben.”
(z.B.: Notenbefreiung, mehr Zeit, Hilfsmittel u.a.)
Bei Gewährung der Notenbefreiung werden Klassenarbeiten nicht benotet, wenn die Note schlechter als Note 4 ausfällt. Dies gilt auch für alle Fremdsprachen
.

Unsere Empfehlungen für einen Nachteilsausgleich werden von allen Schulen in der Regel anerkannt.

Fördermaterial:

Wir arbeiten ausschließlich mit wissenschaftlich anerkannten Fördermaterialien.

Das Fördermaterial beinhaltet unter anderem:

Phonologische Bewusstheit:

Geübt wird das Hören von An – und Auslauten, das Wörter in Silben zerlegen und Silben zu Wörtern zusammensetzen.

Festigung der Phonem-Graphem-Korrespondenz:

Gefördert wird die Zuordnung von Phonemen (Lauten) zu Graphemen (Buchstaben).

Silbenorientierte Arbeit:

Die sprachliche Informationsverarbeitung wird durch die Silbensegmentierung erleichtert.

Morphemorientierte Arbeit:

Wörter werden hierbei nicht nach Silben gegliedert sondern in sinntragende Einheiten zerlegt.

Mit Hilfe des Wortstammprinzips lernen die Kinder das Wörter aus Vorsilben, dem Wortstamm und einer Wortendung bestehen.

Aber auch die Umlautkonstanz ( Baum-Bäume), die Auslautverhärtung (Wald-Wälder) und die Doppelkonstanz (rennt-rennen) werden mit dieser Methode trainiert.

Einführung und Sicherung von Buchstaben und Lauten:

Mit Hilfe von motorischen Übungen lernen Kinder Schreibbewegungen zu automatisieren und Buchstaben aus dem Gedächtnis abzurufen.

Pilotsprache:

Der Begriff der Pilotsprache steht für die „Rhytmisierung“ der Sprache. Er wurde von Reuter-Liehr (1992) geprägt. Sie bietet eine deutliche Entlastung beim Schreiben lauttreuer Wörter.

Einübung der Rechtschreibregeln:

Es erfolgt eine systematische Vermittlung des Regelsystems inklusive der Regeln zu Dopplung, Dehnung, Umlautkonstanz, Auslautverhärtung sowie Groß- und Kleinschreibung.

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